Gemeinderat billigt das Sanierungskonzept für den Bergfried in Viehhausen

08. Dezember 2015: In der Novembersitzung des Gemeinderats wurde das Sanierungskonzept für den Bergfried in Niederviehhausen durch das Ingenieurbüro Siegmüller vorgestellt und beschlossen.
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Der Bergfried muss dringend saniert werden, um ihn für die Nachwelt erhalten zu können. Aufgrund offener Fugen in der Innen- und Außenfassade, klaffender Lücken im Mauerwerk sowie des undichten Daches besteht dringender Handlungsbedarf, da der Turm ansonsten verfällt. Insbesondere das Tonnengewölbe unter dem Dach gilt aus denkmalfachlicher Sicht als besonders wertvoll. Der Bergfried aus dem 12. Jahrhundert wird vom Ingenieurbüro als standsicher beschrieben, da er auf Fels gebaut ist. Neben der Sanierung der Kellergewölbe soll auch eine alter Brunnen an der Ostseite des ehemaligen Burgareals aufgedeckt werden. Im Rahmen der Bestandssanierung müssen demnach die Außen- und Innenfassaden sowie das Tonnengewölbe gereinigt und neu verfugt werden. Außerdem muss das Dach abgedichtet werden.

Jedoch wäre es schade, wenn nur eine Sanierung des Bergfriedes vorgenommen und dieser nicht für die Bürger zur Nutzung zugänglich gemacht wird. Deshalb ist es angedacht, einen innenliegenden Treppenaufgang mit einer Aussichtsplattform zu schaffen. Dabei wird der Eingangsbereich mit außenliegenden Stufen in Verbindung mit einer kleinen Bühne an der Ostseite des Bergfrieds erschlossen. Damit kann der Turm für alle Bürger öffentlich zugänglich gemacht werden. Auf dem Dach des Turms bietet sich ein wunderbares Panorama mit einer Sichtweite bis in den Bayerischen Wald. In diesem Zusammenhang soll auch eine geschichtliche Aufarbeitung des alten Burgareals in Form von Hinweistafeln erfolgen. Der Bergfried soll noch stärker in die Rad- und Wanderwege, wie z.B. den Labertalradweg oder die Burgensteige, eingebunden werden.

Bergfried_Ausblick

Für die Sanierung des Turms wurde der Gemeinde Sinzing eine Förderung vom Landesamt für Denkmalpflege in Aussicht gestellt. Für das Nutzungskonzept und damit für die Zugänglichkeit und Erlebbarkeit des Bergfriedes strebt die Gemeinde Sinzing eine Leader-Förderung an. Damit könnten fast 50% der Kosten durch Zuschüsse abgedeckt werden.

Die Gesamtkosten für die Bestandssanierung belaufen sich auf ca. 600.000 Euro. Der Aufwand für die Erschließung inkl. des Treppenaufgangs mit der Aussichtsplattform wird auf ca. 500.000 Euro geschätzt. Die Maßnahme soll auf die nächsten drei Jahre verteilt werden, der Baubeginn ist bereits für 2016 geplant.