Internationales Kontakttreffen 2015 in Sinzing

28. August 2015: Der Auftakt der gemeinsamen Feierlichkeiten der Europawoche stand zwar unter dem Motto Migration, war aber stark geprägt von der allenthalben spürbaren Wiedersehensfreude mit den europäischen Freunden.
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Mit dem Klosterstadel in Viehhausen hätten die Gemeinde Sinzing und der Verein für Europäische Kontakte wohl keinen besseren Rahmen zum zwanglosen Beisammensein der Bevölkerung und den rund 120 Besuchern aus den Partnerstädten Les Ancizes- St. Georges (Frankreich), dem ungarischen Csorna und den Freunden aus San Mateo (Spanien) wählen können. Passend zum Abendthema organisierte der Arbeitskreis Asyl auch die Anwesenheit aktuell in der Gemeinde untergebrachter Asylbewerber.

Auf der, mit Europafahnen geschmückten Bühne, sorgte die Blaskapelle Viehhausen für die stimmungsvolle Einstimmung und durfte Regina Fischer, Vorsitzende des Vereins und Europabeauftragte der Gemeinde für ihre mehrsprachige Begrüßung in Empfang nehmen.

Dr. Manfred Kunz vom Agenda 21 Arbeitskreis Kultur, ging auf die Geschichte der Migration in der Gemeinde, speziell auf das Flüchtlingslager in Alling ein. Sein Referat, das von drei Übersetzern mehrsprachig dargestellt wurde, startete Dr. Kunz mit einem Geschichtsrückblick bis ins Jahr 1836 und der Gründung der Papierfabrik in Alling. Nach dem Krieg seien die Flüchtlinge mit dem Zug gekommen. Ihre Situation sei damals durchaus vergleichbar gewesen mit der heutigen Zeit. Immer beherrscht von Hunger und Versorgungsnöten sei auch damals das wichtigste Element zur Integration die Sprache gewesen, das die Flüchtlinge bis zum Oberpfälzer Dialekt erlernten. Eine, vom Arbeitskreis initiierte Ausstellung mit Bildern, aus dem Fundus von Egon Gröschl und Alois Renner, dokumentierte diese Zeit.

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Viehhausens Pfarrer und Hausherr Dr. Charles Wola Bangala traf bei seinem Kurzreferat zum Themenabend mit seiner spontan applaudierten Einführung „Egal wo wir herkommen, wir gehören zusammen. Wir sollten nicht sehen was uns trennt, sondern was uns verbindet“, sicher den Nagel auf den Kopf. Der Pfarrer spannte den Bogen von der Sklaverei, mit den Menschen aus Schwarzafrika, bis zur heutigen Zeit. Am schlimmsten sei die Situation immer, so wie heute, bei Kriegszuständen.  

Das rund zwanzig Meter lange Europäische Buffet, das von Bürgern, von den Europäern und von Asylbewerbern bestückt wurde, hatte keine Chance längere Zeit als Augenschmaus zu dienen. Paella, Fisch, Fleisch in allen Varianten, Vegetarisches, Brötchen, auch eine vom Pfarrer Bangala selbst hergestellte afrikanische Maniokvariation waren schnell vergriffen.

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Das kulturelle Programm hatte sicher seinen Höhepunkt in den Darbietungen der, europaweit bekannten, ungarischen Folklore Tanzgruppe Pantlika. Selbst Bürgermeister Patrick Grossmann konnte dem ungarischen Charme nicht entgehen und ließ sich in die ersten Csárdás Schritte führen.

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Nach über einem Jahrzehnt Pause präsentierten die Schuhplattler des Trachtenvereins Stoaros’n Bayerische Folklore. Die Stub’n Musi und die ungarische Band Rubato komplettierten den ersten Europaabend.

Der Montag startete für rund 80 Jugendliche mit Kennenlernspielen im Schulhof. Während die Erwachsenen vormittags bereits in drei Gruppen die vom Verein organsierte mehrsprachige Führung durch das BMW Werk absolvierten, durfte die Jugend die Entwicklung von den Einzelbauteilen bis zur Hochzeit und dem Verlassen der BMW's verfolgen.

Als Geschenk und zur Erinnerung erhielten Gäste und Jugendliche ein T Shirt mit Europafahne und den Namen der Partnergemeinden (Bild oben).

Wiedersehensfreude beherrschte die Szene: Hier Maximilian Schöppl und der spanische Señor Schneider mit Sohn;

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 Fotos: Dieter Waeber