Ortsentwicklungskonzept Sinzing

06. Dezember 2018: Die Gemeinde Sinzing hat sich dazu entschlossen unter Einbeziehung der Bürgerschaft ein Ortsentwicklungskonzept zu erstellen, in dem wesentliche strukturelle Entwicklungsziele und Leitlinien für die nächsten Jahre definiert werden.
Bild, Ortsentwicklungskonzept.png

Die Erstellung des Konzepts wird vom Büro SHL Architekten und Stadtplaner aus Weiden begleitet. Eine Lenkungsgruppe, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Bürger, der Gemeindepolitik und der Verwaltung zusammensetzt, trifft sich regelmäßig um das Ortsentwicklungskonzept inhaltlich zu bearbeiten.

Im Laufe des Jahres 2018 wurden über 900 ausgefüllte Fragebögen ausgewertet und die Ergebnisse diskutiert.

Zusammenfassung:

  • Nach der im Herbst 2017 durchgeführten Bürgerbefragung und deren Auswertung fanden 7 Sitzungen der Lenkungsgruppe statt, in denen die Handlungsfelder definiert und über mögliche     Entwicklungsziele und die zugehörigen Maßnahmen diskutiert wurden.
  • Im Rahmen eines Ortsspaziergangs wurden verschiedene ortsräumliche Situationen gemeinsam besichtigt und analysiert.
  • Insgesamt 34 Leitsätze/Ziele wurden für folgende Handlungsfelder

- Wohnen

- Ortsentwicklung

- Verkehr

- Nahversorgung

- Soziales, Kultur, Freizeit

- Ökologie, Energie, Wirtschaft

- Einbindung, Beteiligung

Konkrete Maßnahmen wurden in einem räumlichen Leitbild dargestellt.

  • Am 30.06.2018 fand ein Bürgerworkshop statt, an dem der Arbeitsstand präsentiert, diskutiert und von den Teilnehmern ergänzt wurden.

 Eher kurzfristig sollen z.B. folgende Maßnahmen bzw. deren Vorbereitung erfolgen:

 - Verbesserung der Anbindung nach Regensburg mittels Nahverkehrsbrücke sowie die Verbreiterung der bestehenden Nahverkehrsbrücke für Fußgänger, Radfahrer usw..

 - Ertüchtigung des Fährenweges sowie des Rathausumfeldes unter Berücksichtigung der besonderen dörflichen Situation in Bezug auf Funktion und Gestalt.

 - Verbesserung des kulturellen Angebots für alle Lebensaltersstufen, insbesondere das Thema Bücherei und die damit verbundene Standortfrage.

 - Barrierefreiheit im öffentlichen Raum herstellen, vorbereitend hierzu ggf. Ortsbegehungen mit betroffenen Personen.

Als eher mittel- bis langfristig wurden z.B. eingestuft:

 - Siedlungstätigkeit in Form durch Nutzung innerörtlich gelegener Flächen (z.B. Baulücken) sowie eine sensible Abrundung des Orts Richtung Westen.

 - Verbesserung der Aufenthaltsqualität für Fußgänger in der Bruckdorfer Straße (z.B. durch eine Veränderung der Fußwegführung, Grünstrukturen etc.).

 - Errichtung eines Kreisverkehrs im Kreuzungsbereich Bruckdorfer Straße, Staatsstraße.

 - Prüfung von Maßnahmen, die zu einer Verkehrsentlastung der Bruckdorfer Straße führen.

  • In einem Abstimmungsgespräch am 17.09.2018 mit der Regierung der Oberpfalz, Abteilung Städtebauförderung, wurden die erarbeiteten Ergebnisse vorgestellt. Mit den vorgetragenen Inhalten besteht seitens der Regierung grundsätzlich Einverständnis. Die Gemeinde Sinzing soll in das Programm Soziale Stadt aufgenommen werden, die Vorbereitenden Untersuchungen sollen dies entsprechend widerspiegeln. Seitens der Regierung der Oberpfalz wurde zudem angeregt, das bestehende Sanierungsgebiet anzupassen. Dies erfolgt in einem weiteren Beschluss des Gemeinderates. Das Verfahren erfolgt unter Beteiligung der Träger öffentlicher Belange (Dauer: ca. 6 Wochen) und kann voraussichtlich im ersten Quartal 2019 abgeschlossen werden.

Nach der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange erfolgt ein Beschluss des Gemeinderates zur endgültigen Festlegung des Sanierungsgebietes. Außerdem wird dann das abschließende Gutachten für das Ortsentwicklungskonzept vorgelegt. Damit werden die Vorbereitenden Untersuchungen abgeschlossen. Vor der abschließenden Beschlussfassung findet eine finale Abstimmung mit der Regierung der Oberpfalz statt.

Der Gemeinderat hat im November 2018 den Entwurf einer Sanierungssatzung „Ortsmitte Sinzing“ für das weitere Verfahren gebilligt. Mit der Sanierungssatzung strebt die Gemeinde an, die dörfliche Struktur im „alten Dorf“ zu erhalten sowie für den Bereich der Bruckdorfer Straße städtebauliche Aufwertungen zu unterstützen. Mit der Sanierungssatzung kommt es zu keiner Belastung der dort ansässigen Eigentümer. Es werden bei städtebaulichen Verbesserungen steuerliche Anreize insbesondere für Privatpersonen durch erhöhte Abschreibungsmöglichkeiten geschaffen. Außerdem bietet die Gemeinde Sinzing zukünftig Beratungsleitungen bei Neu- oder Umbauten in diesem Gebiet an. Im öffentlichen Bereich entstehen für die Gemeinde bei städtebaulichen Aufwertungen wie z. B. beim Fährenweg und dem Rathausumfeld zukünftig Fördermöglichkeiten. Dies gilt auch für Verbesserungen im kulturellen und im sozialen Bereich sowie bei der Herstellung der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum.