Sanierung des Bergfrieds in Viehhausen

06. Dezember 2018: Der Gemeinderat hat bereits mit Beschluss v. 25.11.2015 ein Sanierungs- und Nutzungskonzept verabschiedet und die Sanierung sowie die touristische Aufwertung des Bergfrieds in Niederviehhausen beschlossen.
Bergfried in Niederviehhausen

Nachdem sich insbesondere die abschließende denkmalschutzrechtliche Beurteilung verzögerte, wurde die Umsetzung der Maßnahme bereits mehrfach verschoben. Außerdem musste die Gemeinde noch eine artenschutzrechtliche Untersuchung und eine Beurteilung der naturschutzrechtlichen Belange in Bezug auf die Sanierung und Aufwertung des Bergfrieds erstellen lassen. Im Ergebnis können die Bauarbeiten an dem Turm unter bestimmten artenschutzrechtlichen Auflagen erfolgen. Dabei gilt zu beachten, dass für die dort brütenden Turmfalken während der Baumaßnahme im nahen Umfeld zwei Nisthöhlen angebracht werden müssen und die Sanierungsarbeiten erst in der zweiten Jahreshälfte erfolgen sollen.

Inzwischen ist auch die denkmalschutzrechtliche Beurteilung abgeschlossen und eine Förderung in Aussicht gestellt. Die Förderung wird voraussichtlich zwischen 40 % und 50 % der förderfähigen Kosten betragen. Der Maßnahmenbeginn wird aufgrund der artenschutzrechtlichen Auflagen voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2019 erfolgen.

Nutzungskonzept und Kosten

Der Bergfried muss dringend saniert werden, um ihn für die Nachwelt erhalten zu können. Aufgrund offener Fugen in der Innen- und Außenfassade, klaffender Lücken im Mauerwerk sowie des undichten Daches besteht dringender Handlungsbedarf, da der Turm ansonsten verfällt. Insbesondere das Tonnengewölbe unter dem Dach gilt aus denkmalfachlicher Sicht als besonders wertvoll. Der Bergfried aus dem 12. Jahrhundert wird vom Ingenieurbüro als standsicher beschrieben, da er auf Fels gebaut ist. Neben der Sanierung der Kellergewölbe soll auch ein alter Brunnen an der Ostseite des ehemaligen Burgareals aufgedeckt werden. Im Rahmen der Bestandssanierung müssen demnach die Außen- und Innenfassaden sowie das Tonnengewölbe gereinigt und neu verfugt werden. Außerdem muss das Dach abgedichtet werden.

Jedoch wäre es schade, wenn nur eine Sanierung des Bergfriedes vorgenommen und dieser nicht für die Bürger zur Nutzung zugänglich gemacht wird. Deshalb ist es angedacht, einen innenliegenden Treppenaufgang mit einer Aussichtsplattform zu schaffen. Dabei wird der Eingangsbereich mit einem Treppenaufgang in Verbindung mit einer kleinen Bühne an der Ostseite des Bergfrieds erschlossen. Damit kann der Turm für alle Bürger öffentlich zugänglich gemacht werden. Auf dem Dach des Turms bietet sich ein wunderbares Panorama mit einer Sichtweite bis in den Bayerischen Wald. In diesem Zusammenhang soll auch eine geschichtliche Aufarbeitung des alten Burgareals in Form von Hinweistafeln erfolgen. Der Bergfried soll noch stärker in die Rad- und Wanderwege, wie z.B. den Labertalradweg oder die Burgensteige, eingebunden werden. Für die Begehbarkeit des Turms wird es allerdings Öffnungszeiten geben. In den Wintermonaten wird der Zugang geschlossen.

Die Gesamtkosten für die Bestandssanierung belaufen sich auf ca. 660.000 Euro. Der Aufwand für die Erschließung inkl. des Treppenaufgangs mit der Aussichtsplattform wird auf ca. 500.000 Euro geschätzt. Die Maßnahme soll auf die nächsten drei Jahre verteilt werden.