Neue Wege für die Klärschlammentsorgung der Kläranlagen in Sinzing und Eilsbrunn

29. Mai 2020: Am 27.Mai 2020 beschloss der Gemeinderat die Novellierung der Klärschlammentsorgung für die zwei Kläranlagen des Kommunalunternehmens der Gemeinde Sinzing.

Auch wenn das Verbot für die landwirtschaftliche Ausbringung vom Klärschlamm, gemäß der Verordnung vom 27.September 2017 bei den Kläranlagen in Sinzing und Eilsbrunn nicht greift, hat sich der Gemeinderat für diesen Schritt entschieden. Basierend auf einem Antrag der CSU Fraktion wurden alternative Wege für die Gemeinde Sinzing untersucht und am 27. Mai 2020 in der Gemeinderatssitzung nicht nur vorgestellt, sondern deren weitere Verfolgung auch beschlossen.

Ein alternativer Entsorgungsweg zur landwirtschaftlichen Ausbringung von Klärschlamm ist dessen thermische Verwertung. Dabei wird der entwässerte Klärschlamm in einer Mitverbrennung, z.B. Kohlekraftwerk oder Müllkraftwerk, als zusätzlicher Brennstoff mitverbrannt. Dabei geht der im Klärschlamm enthaltene Phosphor für den landwirtschaftlichen Kreislauf jedoch verloren. Anders verhält es sich bei der Monoverbrennung. Hierbei wird Klärschlamm wird als einziger Brennstoff zur Energiegewinnung verwendet und das Phosphor kann wiederverwendet werden.

Ein Schritt bei diesem Entsorgungsweg ist das Entwässern bzw. Pressen des Klärschlamms. Hierbei wird der flüssige Schlamm mit 3-5% Feststoffanteil mittels einer Schneckenpresse und der Zugabe eines Polymers eingedickt. Das Ergebnis ist eine krümelige Substanz mit bis zu 25% Feststoffanteil, wobei das übrige Presswasser wieder dem Klärprozess zugegeben wird.

Die Entwässerung kann sowohl als Dienstleitung eingekauft, als auch mit einer eigenen Anlage durchgeführt werden. Zunächst soll nun der kommunale Klärschlamm in einer Übergangsphase durch ein Lohnentwässerungsunternehmen gepresst und thermisch entsorgt werden. Als nächster Schritt steht dann die Anschaffung einer eigenen Anlage im Raum.

Auch wenn das - auf Grundlage der aktuell vorliegenden Zahlen - bedeutet, dass die Kosten für die Klärschlammverwertung von ca. 70.000€ auf 120.000€ jährlich steigen werden, wurde das Einschlagen dieses neuen Entsorgungsweges im Sinne der Umwelt und der Ressourcenschonung gebilligt.